Meine wunderbare Kombinations – Rundreise Kasbahs und Atlantik, führt zunächst nach Marrakesch. Eine unglaubliche Stadt voller Geheimnisse, faszinierender Atmosphäre und – so man möchte – extrem luxuriöser Unterkünfte in den herrschaftlichen Riads. Doch dazu später. Die heutige Strecke führt uns erst einmal auf atemberaubenden Wegen via Taddert und den Tichka Pass nach Ouarzazate. Die unverwechselbare rote Sandsteinlandschaft des Atlasgebirges ist mit grünen Farbtupfern gespickt, immer wieder tauchen einige kleine Lehmbauten auf. Keine Frage, dass wir unseren Fahrer immer wieder um einen kleinen Fotostopp bitten und glücklicherweise ist er da ganz gelassen und kommt unserem Wunsch lächelnd nach. Schließlich können wir aus der Ferne die Kasbah Ait Ben Haddou am Fuße des Hohen Atlas entdecken. Ait Ben Haddou wurde aus vielen einzelnen Kasbahs errichtet und ist mit seiner verschachtelten Lehmbauweise zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt worden. Die Hungrigen unter uns nehmen ein Mittagessen ein. Anschließend besichtigen wir mit viel Zeit und Faszination die beiden größten Kasbahs Tifoultoute und Taourirt, dann checken wir in unser Hotel in Ouarzazate ein.
Wir lassen uns heute morgen Zeit, jeder kann den Vormittag nach eigenem Gusto gestalten. Ich schlendere durch die Gassen, kehre in ein kleines Cafe ein und lasse einfach die im Grunde alltägliche, doch für mich fremde Szenerie von Ouarzazate auf mich wirken. Gegen Mittag finden wir uns wieder zusammen und fahren durch eine abwechslungsreiche Region mit üppigen Palmenhainen und schönen Dünenlandschaften in Richtung „Tor zur Wüste“, Zagora. Das kleine marokkanische Städtchen liegt malerisch in einer Dattelpalmoase im herrlichen Vallée du Draa und hat sich glücklicherweise seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Das von hohen Bergketten umgebene Draatal gilt unter den Marokkanern als eines der schönsten Täler Marokkos. Wir beziehen unser Hotel und nehmen ein leckeres Abendessen ein.
Ich erwache früh und bin als erster am Frühstücksbuffet. Wir wollen heute morgen die kleine einstige Karawanenstadt besichtigen, dann geht es weiter mit Ziel Erfoud. Der Strecke führt uns durch eine wunderschöne Landschaft und unsere fotobegeisterten Reisenden – ich nicht minder – kommen nun voll auf unsere Kosten. Wir erreichen Erfoud, einige beziehen direkt das Hotel, ich bin jedoch noch unternehmungslustig und besteige mit vier Gleichgesinnten den Jeep, um in den viel beschriebenen Sonnenuntergang von Merzouga zu fahren. Großartig! Ich liebe die Weite der Wüste und die unvergleichliche Ruhe, die von ihr ausgeht. Diesen Abend werde ich sicherlich nicht vergessen! Ziemlich k.o., aber sehr erfüllt falle ich schließlich nach dem späten Abendessen ins Bett.
Weiter gehts! Schließlich wollen wir alle so viel wie möglich sehen 🙂 Nach dem Frühstück fahren wir nach Boumalne. Die Route führt durch eine einzigartige Landschaft. Bei Tinerhir legen wir noch einen Abstecher in die palmenbewachsene Todrha Schlucht, hier „wachsen“ die Felswände regelrecht senkrecht mehrere Hundert Meter in die Höhe. Uns wird erklärt, dass die Schlucht der dritttiefste Canyon weltweit ist. Weiter geht es entlang der pittoresken Oasen von Boumalne und El Kelaa Mgouna bis ins recht moderne Ouarzazate auf immerhin 1.200 Höhenmetern. Das Panorama ist fantastisch.
Die heutige Etappe führt über die Kasbah Ait Benhadou nach Marrakesch. Die fantastische Kulisse des Atlas ist unser beständiger Wegbegleiter. In Marrakesch, der „Perle des Orients“angekommen, suchen wir uns ein schönes Restaurant und stärken uns, bevor wir auf eigene Faust losziehen. Natürlich zieht es uns unwiderstehlich zum berühmten Djeema El Fna Platz, hier tauchen wir nun mit viel Zeit und Muße in das unglaubliche Gassengewirr der Medina ein. Wir üben uns im Verhandeln bei allen vielen schönen Dingen, die uns da angeboten werden, doch ich kann mit stoischer Gelassenheit reagieren, da ich ja morgen noch einmal Zeit habe zurückzukehren und dann einen vielleicht noch besseren Preis aushandeln kann. In der Abenddämmerung kehre ich auf den Djeema El Fna zurück und geniesse den bezaubernden Flair mit all den Schaustellern, Musikern und feilgebotenen Leckereien, bevor ich ins Hotel zurückkehre.
Der letzte Tag unserer Rundreise bricht an. Wir stehen früh auf, um bei nicht allzu heißen Temperaturen die Rote Königsstadt zu besichtigen. Unser kompetenter Stadtführer zeigt uns die Saaditengräber, führt uns zu den Menaragärten und der Koutoubiamoschee. Am besten Gefällt mir allerdings der Bahia Palat mit seinen vielen Gemächern. Nachmittags haben wir frei und so schliesse ich mich den anderen an und werde nun mit hoffentlich gutem Verhandlungsgeschick die bereits ins Visier genommenen Souveniers erstehen. Beladen mit diversesten hübschen, marokkanischen Dingen – brauche ich die wirklich alle? – schlendere ich noch einmal – etwas erschöpft – auf den Djeema El Fna, lade ab und genehmige mir einen frisch gepressten Orangensaft. Es dunkelt bereits, überall flackern die Lichter auf, Feuerjongleure machen sich an ihr Werk und die Stimmung ist einzigartig. So, ab heute wird ganz entspannt! Nach einem üppigen Frühstück fahren wir alle nach Agadir in unsere Resorts und jeder relaxed auf seine Weise. Bei mir bedeutet dass, lange Schlafen, den Luxus des Resorts auskosten und am Atlantikstrand jede Brise mitnehmen, um zu surfen.