3. Tag: Von Maskat zum Wadi Abyadh und ins Hajar Gebirge

Wir erwachen früh und voller Tatendrang. Nach einem stärkenden Frühstück ein letzter Kontrollblick durchs Zimmer und dann geht’s los in Richtung Nakhl. Wir wollen es wissen und nehmen anstatt des gut ausgebauten Highway eine staubbedeckte Strasse, die uns erst einmal inmitten von vielen Dattelplantagen zu der kleinen Ortschaft Muslimat führt. Hier gibt es noch alte Lehmbauten zu entdecken, ein paar Kinder rennen uns aufgeregt entgegen und freuen sich über unsere mitgebrachten Buntstifte. Wir winken uns noch einmal freudig zu und fahren dann weiter nach Nakhl. Mächtig thront der Koloss von Burg auf den nackten Felsen. Drinnen ist es herrlich kühl und wunderschön eingerichtet, die Architekten der Al Bu Said Dynastie haben ihr Handwerk verstanden… Und der Blick bis hin zum Hajar Gebirge ist unglaublich beeindruckend. Inzwischen brennt die Sonne auf uns herunter und kommt uns nach den kühlen Gemäuern fast schon erbarmungslos vor. Umso mehr freuen wir uns, dass wir das Wadi Abyadh kreuzen, ein Wadi mit fantastisch klarem Wasser im natürlichen Felsenpool. Wir können nicht anders, tauschen die verschwitzen Klamotten gegen einen züchtigen Badeanzug und nehmen ein wunderbares Bad. Gefühlt könnten wir den Rest des Tages hier verbringen, wollen aber unsere Etappen nicht gleich zu Anfang zeitlich ins Schwanken bringen. Also durchfahren wir das Wadi entlang der Ausläufer des Hajar Gebirges, dann heißt es noch mal alle Fahrkünste herausholen, wir schrauben uns auf 1700 Höhenmeter rauf und erreichen Wekan. Genial! Hier oben ist es lange nicht mehr so heiß, die Landschaft ist noch recht grün und wir genießen an einem wunderbaren Flecken Erde unser Picknick. Auf der Rückfahrt tauschen wir die Plätze, und diesmal darf ich die Ausblicke gelassen auskosten bis wir unser Resort Al Nahda erreichen.

4. Tag: Durch das Wadi Bani Awf in Richtung Nizwa

Nach dem Frühstück schnell noch mal in den Pool gesprungen und wir sind startklar für unsere nächste Etappe mit Ziel Nizwa. Von anderen „Selbstfahrern“ haben wir uns sagen lassen, dass die von uns ausgewählte Route über Wadi Bani Awf nicht ganz ohne ist, zumal wenn es zu überraschenden starken Regenfällen kommt. Doch der Himmel über uns ist weit und tiefblau und wir sind guter Dinge, als wir die Strasse verlassen und in die Schlucht Bani Awf einbiegen. Das Wadi nimmt kein Ende und palmengesäumt geht es offroad zwischen den Felswänden hindurch. Adrenalin pur und jede Menge Spass! Wir biegen in eine kleine seitliches Wadi und müssen das Auto stehen lassen, es gibt kein Weiterkommen. Wir wollen es trotzdem wissen, was in leidenschaftlicher Kletterei über die riesigen Felsblöcke endet. Doch schlussendlich haben wir Glück und finden ein kleines Wasserbecken.
Nach einer kurzen Erfrischung geht es zurück zum Auto und wir leben unsere immer besseren Off Road Fahrkünste voll aus. Und aus genau diesem Grund haben wir uns ja auch für das Sultanat entschieden. Hier kommen wir voll auf unsere Kosten! Gegen Nachmittag erreichen wir die Bergdörfern Hat und Bald Sayt, wir haben das Hajar-Gebirge erreicht. Eine  atemberaubende Landschaft liegt vor uns und das sensationelle Bergpanorama ist der wahre Lohn des zum Teil hart erkämpften Weges mit viel gutem Willen. So traumwandlerisch schön habe ich es mir nicht vorgestellt! Unsere Weiterfahrt nach Nizwa führt dann entlang der Südseite des Hajarpasses und ist ein Kinderspiel, die Strasse ist nagelneu asphaltiert und wir gelangen noch vor Einbruch der Dunkelheit in die heimliche Hauptstadt des alten Weihrauchlandes.

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