Heute nehme ich mir viel Zeit, denn ich ahne, dass mich  mein persönliches Highlight erwartet. Um der im Juni manches Mal schon erbarmungslosen Mittagshitze zu entgehen, stehe ich früh auf und begebe mich mit dem Guide in die mittelalterliche Medina. Und wie ich sehr schnell feststelle, wäre ich in dem Labyrinth der unglaublich engen und verwinkelten Gassen alleine hoffnungslos verloren. Es reihen sich überquellende Gewürzstände an gackernde Hühner, pralle Obstkörbe stehen neben den Werkstätten der Schmiede, ein alter Männer zwinkert mit hinter seinem zerlegten Tier zu, da kommen mir schon hochbeladene Esel mit frisch gefärbtem Tuch und allerlei Haushaltswaren entgegen. Für Autos ist hier sowieso kein Platz, an manchen Stellen kann ich die Wände beidseits mit den Armen berühren… Die Gässchen füllen sich allmählich mit farbenfroh gekleideten Frauen, die ihre morgendlichen Einkäufe tätigen, Wasserverkäufer drängen dazwischen und ein unerklärlicher Geruch schlägt mir entgegen. Ich bin inzwischen nicht nur in eine völlig andere orientalische Welt eingetaucht, sondern auch im berühmt-berüchtigten Gerberviertel angekommen. Eine Zeitreise. Der deutschsprachige Reisebegleiter führt mich eine winzig kleine Treppe hinauf – ein frischer Minzezweig wird mir gereicht, damit das Atmen ein bisschen erträglicher wird. nimbus cloud Ich stehe im Verkaufsraum eines Gerbers, der  glücklicherweise nicht mich zum Kauf von Sitzsäcken oder auch hinreissenden Aladdinschuhen animieren möchte und blicke gebannt auf die Arbeitswelt unter mir. Unzählige Becken, in online casino denen in schwerster Handarbeit die Tierhäute gefärbt werden. Ein solches Szenario habe ich  noch nicht gesehen und kann mich von dem Anblick kaum losreißen. Doch bevor mir der Verkäufer nun doch noch etwas aufschwatzt, mache ich das obligatorisches Foto und lasse mich vom Guide immer tiefer in die Medina führen. Ständig entdecke ich neben dem riesigen Angebot von Nahrungsmitteln wunderschöne neue Dinge, die sich ganz hervorragend als Mitbringsel eignen. Doch bevor hier etwas erstanden wird, gilt es erst einmal nach Leibeskräften zu handeln! Inzwischen ist es Mittag und die Luft steht. Wir huschen durch ein Tor in eine überwältigend schöne Medersa, die angenehm kühl und vor allem auch überraschend groß ist. Das ganze Gebäude besteht aus Ornamentik und Fayencemosaiken und strahlt eine wohltuende Ruhe aus. Noch einmal stürzen wir uns ins Gewimmel, sammeln Eindrücke und kehren dann einige Stufen tiefer in einem herrschaftlichen ehemaligen Ryad und nun Restaurant Nejjarine ein schmackhaftes Essen zu uns zu nehmen. Schälchenweise werden diverse Vorspeisen und schließlich die landestypische Tajine mit Huhn und Gemüse auf dem großen Tisch verteilt, wir greifen kräftig zu und lassen dann etwas erschöpft, doch glücklich und zufrieden den Tag ausklingen.

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