Da wir uns die letzten Tage im lässigen Nichtstun in Dahab am Roten Meer geübt haben, ist es mal wieder an der Zeit aktiv zu werden. Pünktlich (!) werden wir nach Sonnenaufgang in unserem kleinen Hotel abgeholt und besteigen einen durchaus Offroad tauglichen Jeep. Nachdem wir noch 3 weitere sympathische Reisende aufgepickt haben, ist die Truppe vollständig und wir brettern mit „unserem“ Beduinen und Fahrer knappe 2 Stunden durch die fantastische Bergwelt des Sinai. Schließlich haben wir das „Tor der Wüste“ erreicht und wir verlassen die befestigte Strasse. Zur Stärkung wird noch ein heißer Tee gereicht, bevor wir uns der gnadenlosen Sonne ausliefern, dann gehts los. Der Einstieg in den White Canyon ist ganz nach meinem Geschmack: wir seilen uns etliche Meter senkrecht in den Canyon ab und befinden uns dann auf puderweichem Sand im Schatten der Schlucht. Wunderbare Farben und Formen umgeben uns, manchesmal ist die Schlucht so eng, dass ich mit beiden Händen die seitlichen Wände erreiche, dann wieder weitet sich das Tal und eine atemberaubende Felsenlandschaft öffnet sich. Mansour, unser überaus kundiger Beduine beherrscht die englische Sprache wunderbar und erklärt uns während unserer ca 2,5 stündigen durchaus anstrengenden Wanderung das Gestein, die raren Pflanzen und gibt uns optische Rätsel auf. Schließlich sehen wir in der Ferne die Oase Siana White Canyon Ausflug Ain Khudra und sind, als wie sie denn endlich erreichen, ziemlich erschöpft… Eine alte Beduina begrüsst uns mit dem obligatischen Tee – wie köstlich so etwas Heisses in der Hitze schmeckt! – und tischt uns ein leckeres traditionelles Gericht mit Reis und Gemüse auf, so dass wir wieder zu Kräften kommen.  Gestärkt und mit guter Laune steigen wir nun wieder in den Jeep und unternehmen eine unvergessliche Jeeptour mit kurzem Aufenthalt am „Mushroom“ durch die bezaubernde und zugleich mächtige Wüstenlandschaft. Der Fahrer freut sich über unsere Aufregung wenn es die Dünen unerwartet steil runtergeht und wir atemlos die nächste Kurve nehmen. Dann erreichen wir den Coloured Canyon und wir beginnen die nächste Wanderung durch den sagenhaft schönen Canyon, der in allen Farben und Formen schillert. Wir erfahren viel über die Entstehung dieser einzigartigen Landschaft und lauschen ergeben den Anekdoten von Mansour. Nun neigt sich die Sonne schon dem Horizont zu, die Farben werden noch intensiver und wir geniessen die Stille in der menschenleeren Weite. Eine Übernachtung an diesem Fleckchen Erde würde alles toppen! Doch schließlich erklimmen wir die letzte Steigung und sehen unseren Jeep. Auch nicht verkehrt. Wahrlich erschöpft und sehr glücklich klettern wir auf die Sitzbänke und fahren wieder in Richtung Dahab. Was für ein herrlicher Tag!

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