5. Tag: Kultur in Nizwa und Höhenschwindel beim Jebel Shams

Leider haben wir bei unserer Reiseplanung nicht darauf geachtet, Freitags in Nizwa zu sein, denn der Viehmarkt soll wirklich einzigartig sein. Sei es drum, nach dem Frühstück besuchen wir alternativ den Souq und bummeln mit orientalischer Gelassenheit und Muße an den vielen Verkaufsständen vorbei, die ihre Angebote zu kunstvollen Türmen aufgebaut haben. Beim Schmuck bleibt mein Herz kurz stehen – zu anfällig bin ich für das ornamentale Geschmeide – es ist aber auch zu schön – und verkneife mir trotz allen Begehrens den Kauf. Anschließend wird Kultur groß geschrieben, wir fahren zur Festung Jabreen, die unter dem bereits tiefblauen Himmel wie hingepinselt ausschaut.
Wir nehmen uns mehr Zeit für den Gelehrtensitz der alten Omanis als wir dachten, es gibt wahrlich viel zu entdecken. Das wunderbare Interieur der Festung mit seinem charakteristischen Rundturm beschwört anschaulich alte Zeiten herauf. Ein leckerer indischer Snack bevor wir wieder unseren Landcruiser besteigen und uns nun ins mächtige Gebirge des Jebel Shams wagen. Die Strasse ist gut ausgebaut, bei Misfat halten wir kurz und genießen ein jetzt schon herrliches Panorama. Bei Ghul verlassen wir das Auto und wandern den Canyon entlang, geben uns einem unvergesslichen Rausch der Weite und dem wunderschönen Farbenspiel der untergehenden Sonne in den Felswänden hin. Mit einem großen Glücksgefühl machen wir uns erfüllt auf den Rückweg nach Nizwa.

6. Tag: Mein Traum wird wahr  – Wüstensafari durch die Wahiba Sands

Ich erwache früh und bin voller Tatendrang. Heute geht es in die Wüste! Neben derOman Wüstensafari durch die Wahiba Sands phantastischen Bergwelt steht die Wahiba Sands ganz klar ganz oben auf der Liste meiner persönlichen Highlights. Auf unserem Weg in die Wahiba Sands lassen wir Wadi Khalid Bani nicht aus, erproben noch einmal abwechselnd unsere Offroad Fahrlust auf der holprigen Piste. Im Wadi sind recht viele Einheimische, wir mischen uns unter das aufgeschlossene Volk und nehmen nach der staubigen Fahrt ein herrlich kühles Bad im Wadi. Entlang der Strecke zu den Wahiba Sands begegnen uns vereinzelt Beduinen, die wie aus dem „Off“ auftauchen. Am Tor der Wahiba angekommen, treffen wir „unseren“ Beduinen, der uns nun durch das gigantische Sandmeer geleitet. Die Formationen des Sandes ändern sich ständig, ich bin wie paralysiert von den riesigen Dünen, mein so lange gehegter Traum, eine Wüstensafari durch die endlosen Dünen zu machen, erfüllt sich hier und jetzt. Am späten Nachmittag kommen wir im Camp an, die wind- und wetter- gegerbten Gesichtern der Berber lächeln uns freundlich, wenn auch etwas scheu an und wir genießen einen belebenden heißen Begrüßungskaffee mit dem wunderbaren Kardamomgeschmack. Abends wird ein BBQ für uns zubereitet und schließlich legt sich eine einmalige Stille gespickt mit einem fantastischen Sternenhimmel über das ganze Camp. Ich glaube ich träume.

7. Tag: Entlang der Küstenstrasse nach Maskat

Noch vor Sonnenaufgang erwache ich und muss mich erst einmal orientieren. Richtig – ich träume nicht, bin tatsächlich in der Wüste und ein weiterer Tag im Herzen des Weihrauchlandes liegt vor mir. Die frühen Morgenstunden in der Weite und Stille der Wahiba Sands sind betörend, dennoch brechen wir nach dem Frühstück auf und machen uns auf in Richtung Sur, der alten afrikanischen Hafenstadt. Zurück in der Zivilisation beobachten wir das Treiben an der Dhow Werft und und halten das schöne Hafenflair auf obligatorischen Fotos fest.Oman Wahiba Sands Die kommende Etappe ist abwechslungsreich und führt uns zum Wadi Tiwi – sehr schön! –  und schließlich zum Finns Beach, an dem wir uns den roten Staub der Wüste abwaschen und ein entspanntes Picknick einnehmen, dass wir vorher in Sur gekauft haben. Natürlich nehmen wir noch den kleinen Abstecher zum Bima Sinkhole mit, bevor wir wieder im bunten orientalischen Treiben von Muscat ankommen. Glücklicherweise erreichen wir Muscat noch vor Sonnenuntergang und wir finden unseren Weg zum etwas außerhalb gelegenen Strandhotel ohne Mühe. Angekommen. Nun erst merke ich, dass die Fahrt alles in allem zwar unglaublich rund gelaufen ist, aber doch eine gewisse Anforderung an meine Kondition gestellt hat…

Ich freue mich auf die nun kommenden Tage im Resort,  luxuriöses Ausspannen, mich um nichts kümmern, Revue passieren lassen und als Obendräufchen Wellness mit der  fantastischen Atmosphäre des Orients, das türkisblaue Wasser vor mir und die Berge im Rücken. Oman – du wirst mich wiedersehen!

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